Heute vor 20 Jahren, am 16. April 2000 durfte ich mit Freundinnen und Freunden ein Abenteuer starten, das mein Leben total auf den Kopf stellte. Seitdem weiß ich, dass Gott uns manchmal überraschen muss, um die Geschichte schreiben zu können, die er mit uns schreiben will. Im Herbst 1999 hätte ich nie im Leben daran gedacht, dass Gebet meine persönliche Leidenschaft werden würde und sogar einige Jahre später meinen Arbeitsalltag bestimmen wird. Aber eben – Gott darf uns überraschen!

Im Spätsommer 1999 wurde durch «Zufall» 24-7 Prayer in Südengland geboren. «Zu gefallen» ist es, weil Pete Greig in Herrnhut auf die Geschichte einer Gebetsbewegung stiess, die im 18. Jahrhundert für über 100 Jahre nonstop gebetet hat. Mutig wollte Pete dies nachahmen und dachte sich, «was die Herrnhuter für 100 Jahre tun konnten, können wir für einen Monat sicher auch tun…» 24-7 Prayer war geboren! (die Geschichte kannst du in Red Moon Rising nachlesen) Ein Besuch in diesem Gebetsraum hat mein Leben radikal verändert und bildete den Beginn für 24-7 Prayer in der Schweiz. Ich wurde mit dem Gebetsvirus infiziert: die Atmosphäre in diesem Raum, die jungen Menschen, die am Beten waren und die kreative Art, Gebet darzustellen, haben mich zutiefst berührt. «Das will ich in die Schweiz bringen!», war ganz einfach mein Gedanke. Oftmals ist es tatsächlich so, dass unsere Wege nicht so schön «fromm» im Gebet oder mit tollen prophetischen Eindrücken starten, sondern mit einer plötzlichen, unerklärlichen Leidenschaft, die Gott in unser Herz legt. Er überlässt es dann uns, ob wir diese Leidenschaft zulassen und etwas daraus entstehen lassen oder nicht.

Ich konnte nicht anders, als diese Leidenschaft zurück in meine Nation zu bringen, unwissentlich, was daraus wachsen würde – das war damals aber auch nicht von Wichtigkeit. Meine Freunde und Freundinnen wurden mit dieser Leidenschaft ebenfalls angesteckt. So formierten wir ein Team, entschieden uns für einen Raum und begannen mit für uns unbekannten Vorbereitungen. Wir stolperten irgendwie vorwärts, ohne so richtig zu wissen, was zu tun ist.

Völlig überrascht, aber total begeistert nahmen wir ein Fax (Vorgänger von E-Mails) in Empfang, dass die Anreise von 9 Engländern und Engländerinnen ankündigte, die uns unbedingt beim Start unserer ersten Gebetswoche helfen und uns sozusagen den «Gebetsstab» überreichen wollten. Und so starteten wir vor 20 Jahren das Gebetsabenteuer in Thun. Kühn planten wir zwei Wochen Gebet rund um die Uhr. Gottes Pläne waren aber noch kühner: das nonstop Gebet dauerte nicht zwei sondern ZEHN Wochen. Als Team durften wir einfach zuschauen, wie Gott hier etwas ins Rollen brachte, dass auch in der Schweiz nicht mehr zu stoppen war! Im Rückblick sind für mich nicht der Gebetsraum, die nonstop Abdeckung oder die Kreativität das Highlight, sondern die Menschen, die sich mutig für eine Stunde Gebet einschrieben. Meistens wussten sie nicht so recht, was sie denn während einer ganzen Stunde beten sollen. Die meisten kamen jedoch völlig begeistert aus dem Raum. Sie hatten Gott Raum gegeben und Gott ist ihnen begegnet. Nie werde ich die überwältigten Gesichter der Menschen vergessen, die in dieser Stunde Gott erlebt hatten.

Die Welle, die in Thun angestoßen wurde, konnte nie gestoppt werden und rollt immer noch unaufhörlich über unser Land. In einer Zeit wie heute, wo die ganze Welt durch Covid-19 zu einem teilweisen Stillstand gekommen ist, entdecken wieder ganz viele Menschen, dass Gebet Leben bedeutet.

Das Team von 24-7CH Prayer hört nicht auf zum Gebet zu mobilisieren, damit Menschen, die Kirche und unsere Gesellschaft erneuert werden. Gebet verändert Leben, Gebet ist die Grundlage unserer Beziehung zu Jesus. Gebet verändert nicht nur dein Leben, sondern dein Umfeld und schlussendlich unsere Nation, da wir im Gebet mit Gottes Leidenschaft für den Nächsten infiziert werden und somit Gebet Hände und Füsse in unserem Alltag kriegt.

Ich bin dankbar, auch nach 20 Jahren noch Teil der 24-7 Prayer Familie sein darf.

Susanna Rychiger - Leitungsteam 24-7CH Prayer

#happybirthday24-7CH 

Hier findest du ein paar Bilder vom Gebetsraum